Im Jahr 2017 verkündete Intel seine Absicht, in den Markt für diskrete Grafikkarten zurückzukehren. Dies markierte den dritten Vorstoß in dieses Segment nach den früheren Versuchen mit der i740 und Larabee. Bis Ende 2020 wurde mit der DG1 ein erster Schritt gemacht, doch handelte es sich hier im Wesentlichen um eine Lösung, die eher mit integrierter Grafik vergleichbar war und keine nennenswerten Auswirkungen hatte.
Im Juni 2022 brachte Intel schließlich die erste Grafikkarte der Marke ARC, die A380, auf den Markt. Diese sorgte zwar für Aufsehen, jedoch sprach sie vor allem Einsteiger an und war für Spieler weniger geeignet.
Im Oktober 2022 folgte dann die Veröffentlichung der Intel-ARC-Modelle A750 und A770, die als Intels erste echte Gaming-Grafikkarten präsentiert wurden.
Intel legte großen Wert auf die ARC-A7-Serie und startete eine umfangreiche und vehemente Werbekampagne. Die Serie wurde für ihre fortschrittliche Technologie und beeindruckende Leistung gelobt. Die Treiber erhielten kontinuierliche Updates und Optimierungen, wodurch die Leistung beträchtlich gesteigert werden konnte.
Dennoch fehlte der Serie die nötige wettbewerbsfähige Schlagkraft. Die Partnerschafts- und Produktvielfalt war begrenzt. Nur die Marke GUNNIR zeigte vollstes Engagement, während andere wie Acer und ASRock sich nur minimal beteiligten.
Intel versuchte zudem, in den Markt für professionelle Grafikkarten vorzudringen, doch blieben diese Anstrengungen weitgehend unbeachtet.
Laut den neuesten Daten von JPR sank Intels Marktanteil im Grafikkartenbereich und lag im ersten Quartal 2023 bei fast Null, deutlich unter dem bisherigen Höchststand von 4 %, was etwa 250.000 Einheiten entspricht.
Trotz der Herausforderungen belebte die Entwicklung der ARC-Grafikkarten die Prozessorentwicklung bei Intel. Die kommende Core Ultra 200V-Serie wird präventiv eine Architektur der zweiten Generation übernehmen, welche in Konkurrenz zu AMD steht. Der erwartete Panther-Lake, der voraussichtlich die Core Ultra 300V-Serie einläuten wird, soll im nächsten Jahr eine Architektur der dritten Generation einführen.
Derzeit dominiert die RX-50-Serie den Markt, und AMD hat vorübergehend seine Position im High-End-Segment preisgegeben. Es gibt Gerüchte über die zweite Generation der Intel-Grafikkarten, die allerdings nach wie vor schwer fassbar sind und vermutlich erst auf der CES im nächsten Jahr vorgestellt werden.
In Anbetracht der aktuellen Pläne und Marktbedingungen strebt die zweite Generation der Intel-ARC-Serie danach, die Leistung zu verbessern und sich zu positionieren. Trotzdem könnte selbst die dritte Celestial-Serie Schwierigkeiten haben, den Flaggschiff-Status zu behaupten.
Es herrscht die weit verbreitete Sorge, dass Intel seine Anstrengungen möglicherweise vorzeitig aufgibt, sollte die Sparte der diskreten Grafikkarten weiterhin unter den umfassenderen Firmenherausforderungen leiden. Doch zumindest bis zur dritten Generation scheint Intel gewillt zu sein, an seinen Plänen festzuhalten.
Die Industrie und die Gaming-Community hoffen gleichermaßen darauf, dass Intel hartnäckig bleibt, da ein Mangel an Wettbewerb im Markt unerwünscht ist.
